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Verkehrssicherheitstraining für „junge Fahrer“

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Die beiden Hauptkommissare der Direktion Verkehr von der Kreispolizei Herford zum Schluss der Veranstaltung: „Zu viel Lob sollte nicht zum Übermut beitragen und letztlich die Präventionsarbeit gefährden – aber alle Teilnehmer haben die Tipps und Anweisungen zum praktischen Fahrtraining perfekt umgesetzt.“

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Sechszehn Teilnehmer (Schüler und Auszubildende) des Friedrich-List-Berufskolleg in Herford – im Alter von 18 bis 24 Jahren – hatten in einem zweitägigen Seminar Gelegenheit, sich in geschützter Atmosphäre über ihre eigenen Erfahrungen als junge Fahrer auszutauschen, über ihre Fahrpraxis, über kritische Situationen und Ängste sowie das eigene Fehlverhalten im Straßenverkehr zu berichten.

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Im ersten Teil des Seminars verschaffte man sich zunächst einen Überblick über die heute verfügbaren aktiven und passiven Sicherheitssysteme in Fahrzeugen. Anschließend ging es um die Hauptursachen für Verkehrsunfälle: Berufsbedingter Zeitdruck (z. B. bei Paketzustellern und Servicefahrern), überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit, technische Mängel, Unerfahrenheit und Fehleinschätzung von Verkehrssituationen, Unterschätzung von Risiken, unzureichende Fahrtüchtigkeit (Fahren unter Alkohol-/Drogen-/Medikamenteneinfluss und Übermüdung), Ablenkung durch Mitfahrende, Musik und Multitasking, Imponiergehabe und aggressiver Fahrstil. Bei vielen Verkehrsunfällen treffen gleich mehrere Faktoren in unglücklicher Weise zusammen. Typische Situation: die musikbeschallte Autofahrt einer alkoholisierten Gruppe junger Menschen in euphorischen Stimmung auf dem Weg zur Disco oder nach einem langen Partyabend.

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Die beiden sehr erfahrenen Moderatoren der Polizei, Dietmar Hess und Dieter Linnenbeker, gaben aufschlussreiche Erläuterungen und viele nützliche Tipps und Verhaltenshinweise (Sitzposition, Lenkradhaltung, Reifenfülldruck, Sicherheitssysteme, Stressmanagement). Auch bei den Teilnehmern in Vergessenheit geratene und aktuelle gesetzliche Vorschriften wurden thematisiert. Besonders herausgearbeitet wurde die Verantwortung von Mitfahrenden im Vorfeld zur Vermeidung von kritischen Situationen. Auch das Verhalten und Besonderheiten bei Polizeikontrollen im Straßenverkehr wurden thematisiert.

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Am zweiten Tag kamen die Seminarteilnehmer mit ihren Privatfahrzeugen bzw. auch mit Transportern ihrer Ausbildungsbetriebe zum Parkplatz vor dem H2O in Herford. Hier wurde zunächst ein abgesteckter Slalomparcours mit immer höheren Geschwindigkeiten durchfahren. Mit jeder Runde wurden die Fahrer sicherer und fuhren bis ans Limit, weil sie die Hinweise der Trainer zu Oberkörper- und Lenkradhaltung, Blickrichtung und Lenkimpuls zur Stabilisierung des Fahrzeugs umsetzten. Danach folgten verschiedene Übungen zum richtigen Bremsverhalten in Gefahren- und Notsituationen; es bedurfte einiger Runden, bis alle die geforderte Bremstechnik sicher beherrschten („schlagartiger“ maximaler und nicht nachlassender Druck aufs Bremspedal).

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Die beiden Verkehrssicherheitsbeauftragten am Friedrich-List-Berufskolleg, Gerhard Striewski und André Wübker, sind sich einig, dass dieses Seminar zur Unfallprävention bei den „jungen Fahrern“ einen wichtigen Beitrag geliefert hat: Das Bewusstsein für Unfallgefahren wurde geschärft und durch die fahrpraktischen Übungen ist den Teilnehmern klarer geworden, wie wichtig die Nachschulung und Optimierung des Fahrstils sowie das richtige Verhalten in Gefahren- und Grenzsituationen ist. Die Teilnehmer erlebten das Seminar in „sehr angenehmer Atmosphäre ohne erhobenen Zeigefinger und wohldosiertem Humor“.

Bilder und Beitrag von Gerhard Striewski

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