Entlassfeier des Beruflichen Gymnasiums
von Matthias Menzel
68 Prüflinge bestehen ihr Abitur – zwölf mit einer Eins vor dem Komma

Am vergangenen Samstag erhielten 68 erfolgreiche Prüflinge des Beruflichen Gymnasiums am Friedrich-List-Berufskolleg ihre Abiturzeugnisse. Traditionell fand die Entlassfeier im Kreishaus statt – der Kreis Herford ist Träger des Berufskollegs.
Oberstufenkoordinator Jürgen Schultefrankenfeld moderierte die Veranstaltung kurzweilig und wartete in seiner Einführung mit statistischen Besonderheiten in Bezug auf die Prüfungsleistungen in einem Rückblick seit 2013 auf. Schulleiter Ulf Kleine-Piening betonte, dass Bildung weit mehr sei als das bloße Sammeln von Informationen, Daten und Fakten, nämlich selbstständiges Denken, Verstehen und Bewerten. Dieses könnten einem die digitalen Hilfsmittel nicht abnehmen, das müsse man mit Herz und Verstand sowie Leib und Seele selbst leisten. Er wünsche sich, dass die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler in ihrem Berufsleben nicht nur die Wirtschaftlichkeit im Blick hätten, sondern immer auch soziale Belange einbezögen. Deutsch- und VWL-Lehrer Roman Südmeier griff diesen Gedanken auf und stellte am Beispiel von Heinrich Bölls „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ traditionelle, auf ständiges Wachstum basierende Unternehmensziele in Frage und richtete sich indirekt an die Abiturientinnen und Abiturienten, ihre Lebensziele auch auf Grundlage persönlicher Vorstellungen zu formulieren und dabei auf Nachhaltigkeit zu achten.
Für die Absolventinnen und Absolventen blickte Melvin Laufer überwiegend zufrieden auf die letzten drei Schuljahre zurück und bedankte sich bei den Lehrerinnen und Lehrern für die tatkräftige Unterstützung; seine launig vorgetragenen Sticheleien gegen das pädagogische Personal legten Zeugnis ab von einer insgesamt intakten Lehrer-Schüler-Beziehung. Vier stimmungsvolle musikalische Beiträge von „White Coffee“ rundeten die Veranstaltung feierlich ab, bevor es an die Verteilung der ersehnten Zeugnisse ging.
Zwölf Prüflinge erzielten einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma. Jahrgangsbester war Lennart Ferlemann aus dem Schwerpunkt Mathematik/Informatik mit der Traumnote 1,0. Er ist zudem Teil eines vierköpfigen Teams, das Deutschland im August bei der Informatik-Olympiade in Baku (Aserbaidschan) vertritt. Auch Sarah Lühr (Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften) darf stolz sein auf ihren sagenhaften Schnitt von 1,1. Besonderen Grund zur Freude hatten auch Julia Klewitz und Bennet Fleer aus dem Schwerpunkt „European Studies“; neben ihren tollen Abiturzeugnissen (beide 1,5) erhielten sie vom Oberstufenkoordinator, der das Glückwunschschreiben der Schulministerin Yvonne Gebauer zitierte, das sehr selten erreichte Exzellenzlabel CertiLingua®, das ihnen in besonderem Maße und auf hohem Niveau mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenzen bescheinigt.