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Salut, MARTa!

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Ein neues Land kennen lernen und wichtige Sprachkenntnisse sammeln – in unserem vereinten Europa sind das auch in Verwaltungsberufen unverzichtbare Qualitäten. Das hat die 18-jährige Französin Emeline Gronier aus Tugny et Pont in Nordfrankreich gut erkannt und sich kurzerhand um ein sechswöchiges Schulpraktikum beworben. Die angehende Fachkraft für Bürokommunikation besucht das „Lycée Professionelle Peltier“ in Ham und lernt seit einem Jahr Deutsch. Da ihre Schule seit gut 15 Jahren eine intensive Kooperation mit dem Friedrich-List-Berufskolleg in Herford aufrecht erhält, fand sich schnell ein spannender Praktikumsplatz: Das Team des Museum Marta Herford, für das ein fremdsprachliches Praktikum eine neue Erfahrung war, erklärte sich bereit, Emeline Gronier aufzunehmen.

Während ihres Aufenthalts in Herford durchlief die junge Französin diverse Abteilungen des Museums. Hauptsächlich wurde sie in der Koordinationsstelle „KulturScouts OWL“ eingesetzt – ein Netzwerk-Projekt, das beim Träger Marta Herford angesiedelt ist und Schulklassen Besuche in Kultureinrichtungen in OWL ermöglicht. Darüber hinaus erhielt sie Einblicke in die Abteilungen Bildung und Vermittlung, Besucherservice, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie allgemeine Verwaltung. Emeline Gronier gefiel ihr spannender Praktikumsplatz im Marta sehr: „Es war super und sehr interessant. Die gesamte Atmosphäre im Marta hat mir wirklich gut gefallen. Ich wurde sehr herzlich im Team aufgenommen.“ Gemeinsam mit einigen Schulklassen und Kitagruppen besuchte sie auch Führungen durch die aktuelle Ausstellung „Ruhe-Störung – Streifzüge durch die Welten der Collage“ und betreute Workshops im Marta Atelier. „Die Arbeit mit den Kindern in der Ausstellung hat mir am besten gefallen“, erzählt die junge Frau strahlend.

Ihr Hörverständnis der deutschen Sprache konnte die junge Frau ebenfalls verbessern – ein wichtiger Punkt in ihrer schulischen Ausbildung, denn Emeline Gronier besucht an ihrer französischen Schule eine Europaklasse. Dort wird viel Wert auf gute Fremdsprachenkenntnisse gelegt. Maud Parmentier, Emelines Lehrerin am „Lycée Professionelle Peltier“, erklärt: „Die Zusammenarbeit ist eine einmalige Chance für unsere Schülerinnen und Schüler, ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zu verbessern. Darüber hinaus erhalten sie die tolle Gelegenheit, das Partnerland auf besondere Weise kennen zu lernen.“ Angelika Stante, Lehrerin am Friedrich-List-Berufskolleg und Koordinatorin des Austauschs, ergänzt: „Die langjährige Kooperation unser beider Schulen fußt auf guten – vor allem menschlichen – Kontakten. Es erfordert ein stabiles Netzwerk und vor allem die Bereitschaft, viel Zeit zu investieren. Diejenigen, die sich aber für eine solche Zusammenarbeit bereit erklären, profitieren davon in der Regel sehr.“ Die Kosten für den jeweiligen Praktikumsaufenthalt übernimmt das Deutsch-Französische Jugendwerk. Ein rundum erfolgreicher Kulturaustausch auf Schulebene!

Auch Lilian Wohnhas, Koordinatorin von KulturScouts OWL, ist sehr zufrieden mit der Erfahrung des fremdsprachlichen Praktikums: „Emeline hat viel Einsatz gezeigt und mich in der Koordinationsstelle bestens unterstützt. Es war auch für mich ein Experiment. Aber wir konnten über die sprachlichen Grenzen hinweg gut kommunizieren.“ Emeline Gronier plant bereits ihren nächsten Aufenthalt in Herford. Denn ihre deutsche Gastfamilie hat sie bereits vor einem Jahr bei einem einwöchigen Schüleraustausch in Herford kennen gelernt und freut sich schon jetzt auf ein Wiedersehen im neuen Jahr. Au revoir, Herford! À bientôt!

Verfasserinnen: Lilian Wohnhaus und Johanna Puchta

Johanna Puchta (MARTa), Angelika Stante (FLB), Emeline Gronier, Maud Parmentier („Lycée Professionelle Peltier“), Lilian Wohnhas (KulturScouts OWL/MARTa) und Claudia Konschak (MARTa) Foto: Hans Schröder

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